Eva-Marie Felschow und Irene Häderle

 

Die Universität Gießen als Zentrum von Revolution und Repression 1813 bis 1848. Dokumentation einer Ausstellung mit einem Werkstattbericht zum politischen Handeln von Frauen und einer Quellenedition von Verhörprotokollen und von Briefen des Universitätsrichters, hg. vom Präsidenten der Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen 2015. (ISBN 978-3-87707-961-4)

 

2013 feierte die Justus-Liebig-Universität Gießen den 200. Geburtstag eines ihrer berühmtesten ehemaligen Studenten, dem Schriftsteller und Revolutionär Georg Büchner (1813–1837). Als aktives Mitglied der studentischen Demokratiebewegung im sog. Vormärz, nach den Befreiungskriegen bis zur Revolution 1848, verfasste Büchner 1834 die Flugschrift „Der hessische Landbote“. Der darin enthaltene Aufruf „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ sollte noch in der 1968er-Studentenbewegung wieder aufleben. Wie viele andere politischen Aktivisten geriet Büchner dadurch bald ins „Visier der Staatsgewalt“, die Universität Gießen wurde als ein Brennpunkt der studentischen Revolution zugleich auch zu einem Zentrum staatlicher Unterdrückung. Diesem Thema von „Revolution und Repression“ war eine von 31. Oktober bis 13. Dezember 2013 an der Universität Gießen erarbeitete und gezeigte Ausstellung gewidmet, zu der nun unter gleichem Titel die vorliegende Publikation erschienen ist.

Dem opulent bebilderten und sehr ansprechend gestalteten Band sind ein Grußwort des Präsidenten, Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, sowie ein Vorwort der Autorinnen vorangestellt. Der erste Teil dokumentiert die in fünf Kapitel untergegliederte Ausstellung. Eine Beschäftigung mit der frühen Phase der Opposition steht am Anfang (Kapitel 1), es folgen thematische Abschnitte zur Universität Gießen als einem Zentrum staatlicher Repression (Kapitel 2), zum Höhepunkt der Oppositionsbewegung 1830 – 35 (Kapitel 3) sowie zur Revolution von 1848/49 (Kapitel 4). Biographien wichtiger Protagonisten sind jeweils eingestreut. Den Abschluss bildet Kapitel 5, das in aller Kürze die politische Aktualität des Strebens nach Freiheit und Gleichheit am Beispiel der Studentenbewegung 1968 skizziert.

Teil II und III erweitern die Dokumentation um bisher unveröffentlichtes Material. Irene Häderle, Historikerin mit Schwerpunkt Frauengeschichte, untersucht in einem 25-seitigen „Werkstattbericht“ unter dem Titel „Patriotismus, Opposition, Subversion“, in welcher Form Frauen an der oberhessischen, Frankfurter und Darmstädter Opposition des Vormärz politisch beteiligt waren. Eva-Marie Felschow, Leiterin des Universitätsarchives Gießen, ediert in einer kritisch kommentierten Quellenedition zum einen zwei Verhörprotokolle von 1819 und 1833 sowie auszugsweise 116 (!) Briefe des Gießener Universitätsrichters Ludwig Trygophorus an den dortigen Kanzler und zugleich Regierungsbevollmächtigten Justin von Linde. Ein umfassendes Quellen- und Literaturverzeichnis rundet die 260 Seiten starke, schön konzipierte

Publikation ab.

 

Umfang: 260 Seiten

Format: 17,0 × 24,0 cm

 

Papier:

Inhalt: Bilderdruckpapier 135 g/m2, doppelt matt gestrichen

Umschlag: Bilderdruckkarton 300 g/m2, matt gestrichen

 

Druck:

Inhalt: 4/4-farbig, Euroskala

Umschlag: 4/0-farbig, Euroskala

 

WTV:

Klebegebundene Broschur

Umschlag mit kratzfester Mattfolie kaschiert